Leuchtturmprojekt für die Regiopolregion Rostock
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat den VVW zusammen mit seinen Verkehrsunternehmen und weiteren Beteiligten für die Durchführung des ÖPNV-Modellprojektes MIRROR aus deutschlandweit über 160 Bewerbern ausgewählt. Durch das BMDV wurden für dieses Modellprojekt Fördermittelbescheide in Höhe von rund 29,3 Mio. Euro übersendet. Mit weiteren ca. 2,9 Mio. Euro unterstützt das Land Mecklenburg-Vorpommern das Vorhaben.
Bis Ende 2024 werden in der Region Rostock ca. 40 Maßnahmen realisiert, die den ÖPNV nachhaltig verbessern werden.
1Gemeinschaftliche Angebote
2Verkehrliche Verbesserungen
3Infrastruktureller Ausbau
4Begleitung des Projektes
Das ÖPNV-Modellvorhaben MIRROR wurde gemeinsam mit den Aufgabenträgern in Hansestadt, Landkreis und Land, den Verkehrsunternehmen des Verkehrsverbundes Warnow sowie mit den weiteren Beteiligten in einem partizipativen Ansatz entwickelt.
Das Projekt MIRROR steht für einen neuen und gesamtheitlichen Ansatz zur Weiterentwicklung und Ausgestaltung des ÖPNV-Systems in der Region Rostock. Im Fokus stehen konkrete gemeinschaftliche, verkehrliche, infrastrukturelle und begleitende Maßnahmen, die die gesellschaftliche Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig und wirksam erhöhen. Zugleich wird der ÖPNV attraktiviert. Neue Fahrgäste werden gewonnen und CO2-Einsparungen erzielt.
Die Maßnahmen des Modellprojektes verbessern das Mobilitätsangebot im Verbund, gestalten die Infrastruktur passend dazu neu, erleichtern den Zugang durch attraktive Tarife und innovative Vertriebslösungen. Gegen Mobilitätsarmut entstehen neue Mobilitätsangebote für die Bürgerinnen und Bürger der Regiopolregion Rostock, die als Nutzende und Interessierte in die weitere Ausgestaltung über Kommunikations- und Beteiligungsformate mit eingebunden werden.
Segregation als gesellschaftliche Entmischung hat räumliche, soziale und demografische Ausprägungen. Die soziale Segregation ist in Rostock neben Schwerin im Vergleich von 71 deutschen Städten am höchsten. Die unterschiedliche Raumstruktur in Stadt und Landkreis prägt das heutige ÖPNV-System. Die demografische Entwicklung mit Schrumpfung und Überalterung verstärkt die Gefahr einer weiteren gesellschaftlichen Trennung zudem.
In einem integrierten Ansatz mit Beteiligten aus dem verkehrlichen und sozialen Bereich, der Stadtplanung und -entwicklung, weiteren Mobilitätsakteuren sowie auf Basis eines Forschungsseminars an der Universität Rostock wurden passgenaue Maßnahmen für eine stärkere Inklusion und Partizipation entwickelt. Die Maßnahmen zur Stärkung des ÖPNV bekämpfen Mobilitätsarmut als Einschränkung der Möglichkeiten für Ortsveränderungen direkt. Die gesellschaftliche Teilhabe wird gestärkt.
Bereits seit 2006 gestalten die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und der Landkreis Rostock die Regiopolregion Rostock zusammen. Daran anknüpfend umfasst das Modellprojekt Maßnahmen, die übergreifend wirken, den ÖPNV in Stadt und Landkreis verbessern und die Verknüpfung der Bahnen, Busse und Fähren ausgestalten.
Der Projektname MIRROR spiegelt wortwörtlich die thematische Verknüpfung von Segregation und ÖPNV wider. Das heutige „Spiegelbild“ wird für die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und den Landkreis Rostock aufgenommen und für die Ausgestaltung berücksichtigt. Neue Mobilitätsangebote stärken das ÖPNV-System und die gesellschaftliche Teilhabe zugleich.